Was macht eine Behindertenbeauftragte?

Monika Grimm ist Behindertenbeauftragte von Münster. Sie bekleidet dieses Amt bereits seit Juli 2020.

„Hier war das eine politische Entscheidung, dass das Amt eingeführt wird“, erzählt sie im Gespräch.

Die Amtsdauer ist an die Legislaturperiode gekoppelt. Das heißt, Monika Grimm ist so lange Behindertenbeauftragte, wie die Gemeindevertretung im Amt ist. Grundlage ihrer Arbeit ist eine Satzung.

„Hauptpunkt dabei ist die Vertretung von Menschen mit Behinderung in Münster. Ich bin nicht an Weisungen gebunden, darf aber keine eigenständige Pressearbeit machen“, führt die Behindertenbeauftragte aus.

Wenn sie also der Öffentlichkeit etwas mitzuteilen hat, wendet sich Monika Grimm an die Pressesprecherin der Gemeinde. Monika Grimm berät Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen, regt neue Maßnahmen für die Menschen an, hält Sprechstunden ab und berichtet einmal im Jahr über ihre Tätigkeit.

Maßnahmen in Münster

Zu den genannten Maßnahmen, die die Behindertenbeauftragte anregt oder durchführt, gehören in Münster seit Jahren verschiedene öffentliche Informationsveranstaltungen, so z.B. ein Rollator-Training. Im Herbst 2022 und im Herbst 2023 bot Monika Grimm zusammen mit einer Sportwissenschaftlerin eine Einführung in die richtige Nutzung von Rollatoren an.

„Ich habe mich mit einer Sportwissenschaftlerin und Physiotherapeutin zusammengetan“, erklärt sie.

Die beiden boten im Rathaus von Münster ein theoretisches und praktisches Training für die Nutzung des Hilfsmittels an.

„Zunächst kamen die Leute mit den eigenen Rollatoren ins Rathaus. Dann wurde erklärt, wie die Höhe eines Rollators eingestellt wird, wie das stabile Aufstehen funktioniert oder die Bremse bedient wird“, beschreibt ‚Grimm die Aktion.

Danach ging es in den praktischen Teil:

„Auf dem Platz vor dem Rathaus übten dann die Leute verschiedene Dinge. Etwa: Wie verhalte ich mich auf Schrägen? Wie überquere ich einen Bordstein? Oder, wie drehe ich mich auf engem Raum mit dem Rollator?“

Diese Schulungen wurden in Münster und darüber hinaus gut angenommen. Jeweils 20 – 25 Menschen nahmen an ihnen teil.

„Das kam sehr gut an. Es kamen sogar Leute aus anderen Gemeinden, denn sie hatten so etwas vorher noch nirgendwo gesehen“, berichtet die Behindertenbeauftragte.

Ein Weihnachtswunsch

Für Weihnachten hat die Behindertenbeauftragte gleich mehrere Wünsche. Zunächst persönlich:

„Meiner Familie, allen Menschen und natürlich mir selbst wünsche ich Gesundheit“, sagt Monika Grimm.

Aber auch grundsätzlich hat sie einen Wunsch:

„Ich wünsche mir, dass diejenigen Menschen, die keine Beeinträchtigungen haben, mehr an diejenigen denken, die ihr Leben mit einer Behinderung bewältigen müssen. Etwa bei der Nutzung von Behindertenparkplätzen, bei der Planung von neuen Gebäuden oder bei der Inklusion von Kindern mit Behinderung.“

Denn, so sagt sie zum Schluss:

„Wenn alle ein bisschen mehr nachdenken würden, könnte dieser Wunsch nach mehr Inklusion in Erfüllung gehen.“

Übrigens, nicht nur in Münster gibt es Behindertenbeauftragte. Hier eine Übersicht über die zumeist ehrenamtlich tätigen Behindertenbeauftragten im Landkreis Darmstadt-Dieburg:

Friedrich Ahl, (Reinheim)
behindertenbeauftragter@reinheim.de

Frank Ahrens (Groß-Zimmern)
behindertenbeauftragter@gross-zimmern.de

Monika Grimm (Münster)
SBB@muenster-hessen.de

Beate Jährling (Mühltal)
Beate.jaehrling@t-online.de

Sonja John (Weiterstadt), Vorsitzende des Inklusionsbeirats
weiterhelfen@googlemail.com

Heike Maschke (Griesheim)
heike_maschke@griesheim.de

Sven Michels (Weiterstadt)
behindertenbeauftragter@weiterstadt.de

Cornelia Milius (Seeheim-Jugenheim)
cmilius@gmx.de

Eva Spiegelsberger (Dieburg)
a.spiegelsberger@gmx.de

Andrea Söder (Pfungstadt)
andrea.soeder@t-online.de