Da geht noch was!

Mit den Buchtipps in diesem Türchen wollen wir anknüpfen und das kritische Denken und Handeln fortsetzen. Wie wichtig es ist, die Geschichte und das Fortbestehen von Diskriminierungsmechanismen, Machtstrukturen und Ungleichbehandlungen zu verstehen, verdeutlichen uns die hier dargestellten Werke.

Analog der Kampagne vom Land Hessen stellen wir Ihnen daher in diesem Türchen weiterführende Werke zusammen. Auch hierbei wünschen wir Ihnen eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre!

Hier der Link zur Kampagne: Hessen. Da geht noch was

Passend zum 1. Türchen dieses Adventskalenders, in dem es um den Begriff der Intersektionalität ging, und zum zugrundeliegenden Thema dieses Kalenders sowie des Büros für Migration und Inklusion, empfehlen wir Ihnen das Buch „Why we matter. Das Ende der Unterdrückung“ von Emilia Roig. Die Autorin beschreibt, unter anderem aus ihrer eigenen Perspektive, die Lebensrealität mehrfachdiskriminierter Menschen, hier insbesondere Schwarzer, queerer Frauen.

Das Buch bietet Ihnen die Möglichkeit, mehr über die Wirkweise von intersektionaler Diskriminierung zu erfahren und zu verstehen, wie die Strukturen von Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit miteinander verschränkt sind und gleichzeitig wirken. Emilia Roig steht für die Anerkennung der verschiedenen Lebenserfahrungen verschiedener Menschen und für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft.

Hadija Haruna-Oelker lädt mit Ihrem Buch „Die Schönheit der Differenz – Miteinander anders denken“ zu einem Perspektivwechsel und einer Perspektivübernahme ein, um die Schönheit, die in der Differenz uns aller liegt, zu erkennen. Die Autorin stellt verschiedene Differenzkategorien vor und wie unterschiedlich oder auch ähnlich hier Diskriminierungen (z.B. Ableismus, Sexismus, Rassismus, Klassismus) wirken, sich aber auch überschneiden können – Stichwort Intersektionalität. Sie erzählt ihre eigene Geschichte im Kontext gesellschaftspolitischer Gegebenheiten und öffnet damit einen Raum zur Reflexion für alle Lesenden, denn auch die Autorin selbst hat einen Weg der Erkenntnis für andere Lebensrealitäten durchgemacht. Das Buch ist damit ein Plädoyer, ehrlicher miteinander zu sein, sich Unwissenheiten in Bezug auf Diskriminierungserfahrungen, die einen selbst nicht betreffen, einzugestehen und sich über die eigene Positionierung bewusst zu werden. Denn, so schreibt sie, „der Weg zum „Wir“ führt über das eigene „Ich““.


In seinem Buch „Wozu Rassismus?“ beleuchtet der Soziologe Aladin El-Mafaalani die komplexen und vielschichtigen Aspekte von Rassismus und stellt die Frage, wozu dieser eigentlich dient. Dazu nimmt er die Lesenden mit auf eine Reise durch die Geschichte des Rassismus und zeigt, wie dieser über Jahrhunderte hinweg institutionalisiert wurde und auch noch in der heutigen Gesellschaft dazu beiträgt, Machtstrukturen zu stabilisieren und Gruppen zu benachteiligen.

Das Buch ist eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die bereits begonnen haben, sich mit dem Thema (Anti-)Rassismus zu beschäftigen und nun einen tiefergehenden Blick in die Funktionsweisen bekommen möchten.




Die Autorin Kübra Gümüşay beschreibt in Ihrem Buch „Sprache und Sein“ eindrucksvoll die Zusammenhänge zwischen Sprache und Macht. Sie zeigt auf, wie Sprache unser Wahrnehmen, Denken und Handeln beeinflusst und wie sie soziale Strukturen aufrechterhält beziehungsweise Diskriminierungen wie Rassismus und Sexismus verstärkt. Sie nimmt dafür Bezug auf eigene Erfahrungen, analysiert aber auch gesellschaftliche Strukturen. Kübra Gümüşay fordert die Lesenden dazu auf, ebenfalls die Art und Weise, wie wir sprechen, zu hinterfragen und neu zu denken, um so eine inklusivere Gesellschaft zu fördern.