In verschiedenen Türchen dieses Adventskalenders haben wir von Teilhabebeiräten und Behindertenbeauftragten als Interessensvertretungen im Landkreis berichtet. Im 24. Türchen möchten wir nun noch die Landesebene vorstellen und haben dazu mit dem Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen gesprochen.
Im Mai 2024 wurde Andreas Winkel in dieses Amt berufen. Davor war er 30 Jahre bei einer anderen bekannten Institution tätig, nämlich dem Hessischen Rundfunk. Hier arbeitete er als Redakteur, saß aber manchmal auch selbst vor dem Mikrofon.
Schon damals ging es um ganz unterschiedliche Fragen:
„Das waren ganz verschiedene Themen, die die Menschen bewegten. Es fing bei Alltagsfragen an, ging weiter zu Fragen von Gesundheit und endete bei Aspekten der Technik“, erzählt Winkel über seine frühere Tätigkeit.
Die Arbeit beim HR war eine gute Schule für die jetzige Tätigkeit als Landesbehindertenbeauftragter.
Als neuer Landesbehindertenbeauftragter ist Andreas Winkel vielen Menschen mit Behinderungen durchaus bekannt.
„Mit den Themen der Menschen mit Behinderungen habe ich schon lange zu tun. Als freier Journalist habe ich Veranstaltungen moderiert, etwa den Tag der Menschen mit Behinderungen“, berichtet er.
Der Landesbehindertenbeauftragte macht einige Themen aus, die er in den nächsten Jahren gerne angehen möchte:
„Dazu gehören Fragen von inklusiver Bildung, aber auch die bauliche Barrierefreiheit oder die Stadtplanung“, zählt er auf.
Einige Themen beschäftigen die Landespolitik schon seit Jahren.
„Das sind sozusagen Dauerbrenner, wie die Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen in der Landesverwaltung und darüber hinaus. Das zweite Thema ist die Barrierefreiheit im digitalen Bereich. Diese Fragen habe ich sozusagen geerbt“, sagt der Landesbehindertenbeauftragte.
Neben den genannten „Dauerbrennern“ hat Winkel einen weiteren, persönlichen Schwerpunkt, den er während seiner Amtszeit bearbeiten möchte:
„Bei Arbeit und Bildung im Zusammenhang mit Inklusion ist schon einiges passiert. Allerdings ist das Thema Freizeit und Inklusion weniger präsent. Es entsteht der Eindruck, dass die Freizeitgestaltung von Menschen mit Behinderungen eine Art Privataufgabe ist“, merkt er an.
Andreas Winkel möchte sich deshalb dafür einsetzen, dass immer mehr Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche auch inklusiv werden. Denn:
„Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sollen ihre Freizeit zusammen verbringen können. Nur so bekommen wir es hin, dass eine wirklich inklusive Gesellschaft entsteht.“
Und der Weg dorthin ist noch lang. Andreas Winkel meint dazu:
„Da ich ein optimistischer Mensch bin, sage ich, dass beim Thema Inklusion und Barrierefreiheit das Glas halb voll ist. Es ist noch viel zu tun, aber, wäre das Glas nicht halb voll, hätte ich keine Energie, um Dinge anzupacken“, hebt er hervor.
Für Weihnachten wünscht sich der Landesbehindertenbeauftragte gleich mehrere Dinge:
„Ich wünsche mir Frieden und Gesundheit für alle und bin mir bewusst, dass das keine Selbstverständlichkeit ist.“
Für die Menschen mit Behinderungen fügt er einen weiteren Wunsch an:
„Ich wünsche mir Inklusion auf allen Ebenen. Letztendlich kommt sie ja allen zu Gute, der ganzen Gesellschaft.“
Diesem Wunsch schließen wir uns im letzten Türchen unseres Adventskalenders an und wünschen Ihnen und euch frohe Weihnachten, schöne Feiertage, einen guten Übergang ins neue Jahr und, dass das Glas noch voller wird!
Unser digitaler Adventskalender hat heute sein letztes Türchen erreicht. Wir wollten in den letzten 24 Beiträgen unterschiedliche Wege der Hoffnung und des Wandels aufzeigen und mit kurzen Texten über Begriffe, mit Informationen über bestimmte Angebote und Möglichkeiten sowie mit Interviews mit Einzelnen diese Hoffnung mit Ihnen teilen. Im besten Fall trägt unser Kalender darüber hinaus zum nötigen Wandel bei.